Type-1-Schriften, auch bekannt als PostScript-Schriften, wurden 1984 von Adobe unter Verwendung der Seitenbeschreibungssprache PostScript entwickelt. Drucker und Desktop-Publishing-Anwendungen unterstützen diese Sprache, wodurch der Schrifttyp sich stark verbreiten konnte.

Seit Anfang des Jahres hat Adobe die Kompatibilität mit diesem Schriftformat nun aber eingestellt.
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  1. Warum unterztützt Adobe keine Type-1-Schriften mehr?
  2. Wie ist die weitere Vorgehensweise?

Warum unterztützt Adobe keine Type-1-Schriften mehr?

Zu ihren Hochzeiten waren Type-1-Schriften vielerorts das Schriftformat mit der größten Verbreitung. Mit der Zeit setzte sich aber mehr und mehr ein anderes Format durch: das OpenType-Format. Adobe konzentrierte sich ab 1996 eher auf dieses Schriftformat und stellte den Fokus für seine Produkte sowie weitere Schriftentwicklungen dahingehend um.


Beim OpenType-Format handelt es sich um ein plattformübergreifendes System mit dem großen Vorteil eines höheren Glyphenumfangs. Denn Type-1-Schriften können lediglich 256 Zeichen enthalten und sind dadurch sehr begrenzt. Selbst für die Darstellung aller lateinischen Schiftzeichen mit Sonderzeichen, Ligaturen und Ähnlichem kann dieser Umfang schnell knapp werden. Wenn nun auch noch andere Zeichen aus zum Beispiel griechischen oder kyrillischen Schriftsystemen dargestellt werden sollen, kommt eine Type-1-Schirft schnell an ihre Grenzen.
OpenType-Schriften verfügen über einen deutlich höheren Zeichenumfang von über 65.000 Glyphen und haben damit einen enormen Vorteil den Type-1-Schriften gegenüber.

Type-1-Schriften werden aber vor allem bereits von vielen Betriebssystemen und Browsern nicht mehr unterstützt, weswegen die weitere Nutzung dieses Formats einer fortschrittlichen Arbeitsweise widerstreben würde.

Das überholte System der Type-1-Schriften verschwindet darum langsam von der Bildfläche. Adobe Porgramme wie Illustrator oder InDesign unterstützen seit Anfang diesen Jahres keine Schriften mehr, die diesem Schriftsystem entspringen. Bereits seit 2021 wurde dies seitens des Unternehmens angekündigt, um sich darauf einstellen zu können.

Öffnet man nun alte Dokumente, die Type-1-Schriften enthalten, werden diese als fehlend angezeigt. Auch in der Schriftauswahl stehen sie nicht mehr zur Verfügung.

Wie ist die weitere Vorgehensweise?

Sofern dies in den letzten Jahren nach der Ankündigung nicht bereits geschehen ist, müssen spätestens jetzt alle Schriften des Type-1 gegen die kompatibelen Pendants Open-Type oder TrueType (welche jedoch auch einen kleinen Glyphenumfang besitzen) ausgetauscht werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die jedoch nicht alle im gleichen Maße empfehlenswert sind.

Im Netz gibt es die Möglichkeit Schriften in andere Schrifttypen umzuwandeln. Das hört sich im ersten Augenblick erst einmal sinnvoll an, hat aber deutliche Nachteile. Denn zum einen funktioniert der Umwandlungsprozess nicht immer optimal, wodurch die Schrift eventuell nicht 1:1 konvertiert wird und zum anderen gibt es auch rechtliche Bedenken. Denn viele Schriftlizenzen verbieten die Umwandlung von Schriften in andere Formate.

Der andere Weg ist die Kontaktaufnahme mit den Schriftherstellern, welche teilweise Erweiterungen auf OpenType- oder TrueType-Schriften anbieten.
Bei Adobe selbst sind viele eigene Schriften im OpenType-Format kostenlos im Creative-Cloud-Abo enthalten.

Ansonsten bleibt im Grunde nur noch der Neuerwerb der benötigten Schriften. Um Kosten zu sparen sollte dabei im Voraus überprüft werden, welche Schriften tatsächlich benötigt werden und welche vielleicht schon lange nicht mehr verwendet werden.

So wie sich Hardware und andere Software im Laufe der Zeit weiterentwickeln, ist es nur die logische Konsequenz, dass auch Schriftsysteme fortschreiten und künftig keine veralteten Versionen mehr zulassen.

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